Sonntag, 11. November
Seit Ende Oktober liegt die FENNA nun hier in Huizen (A). Es ist später Herbst und auf dem Wasser ist es sehr ruhig geworden. Die Bilder werden fast melancholisch mit dem grauen Nebeldunst am Morgen und den Goldfarben am Nachmittag und Abend.
Der Hafenmeister verrät uns, dass sie nun rund 400 Boote aus dem Wasser nehmen und in der Halle und auf dem Parkplatz wintersicher lagern werden. Eine riesige Übung, die jeden Herbst und im Frühling in umgekehrter Folge stattfindet!
Im Gegensatz zu den Schweizer Häfen und Werften, wird hier in Holland erwartet, dass man aktiv mitarbeitet: Waschen, Hochdruckreinigen, Tanks leeren, Zudecken, Festzurren und was es so alles zu tun gibt, bis das Boot für den Winter bereit ist.
Wir sind ebenfalls an den Vorbereitungen und üben das Winterfestmachen der FENNA. Wir leeren probehalber die Schmutzwassertanks, füllen über die Filter Frostschutz, der heute nur Wasser ist, in den Motor, Generator und in das Ansaugventil der Deckwaschpumpe. Ich baue ein Anschluss an die Trinkwasserleitung, damit wir diese Leitungen mit Druckluft ausblasen können. Dazu braucht es ein Druckluftkompressor, den wir im Baumarkt erstehen. Das Steuerhaus bekommt einen Winterhut, um das Holz vor der Witterung zu schützen.
Wir geniessen diese stille, ruhige Zeit ungemein. Diese Idylle verführt uns, den Tag beschaulicher zu verbringen. Wir lesen, diskutieren, Therese hat spleissen gelernt und bereitet ein Tau vor, um unsere FENNA gut festzumachen. Wir spazieren dem Wasser nach und üben das Nichtstun. Wer das wirklich beherrscht ist ein kleiner Glückspilz. Es fordert uns heraus, wie eine neue Sportart: wer nicht trainiert, bringt's zu nichts...
Sonntag, 25. November
Am 13. November haben wir unser schwimmendes Zuhause eingewintert. Rund 4 Stunden brauchten wir, um alle Wasserleitungen, Tanks und sanitären Installationen mit Frostschutz zu füllen oder mit Druckluft auszublasen. Eine Woche davor haben wir alle diese Arbeiten schon einmal probehalber durchgeführt, um sicher zu sein, dass alles nach unseren Vorstellungen abläuft. Ebenfalls wollten wir ein Gefühl bekommen, wie lange es dauern wird, bis alles Frost-fest eingemottet ist.
Mit einem guten Gefühl, dass alles in Ordnung sein wird, machten wir uns anschliessend auf die Rückreise. Wir verteilten die lange Fahrt auf 2 Tagesetappen, da wir ein paar Kilometer zusätzlich geplant hatten, um die defekte Satelliten-Antenne beim Hersteller in Bad Neustadt, nördlich von Würzburg, vorbeizubringen. Am Abend des Folgetages sind wir dann ohne nennenswerte Probleme gesund zu Hause angekommen.
Gestern, am 24.11. waren wir in Rapperswil an der Generalversammlung des Schweiz. Schleusenschiffer Klub (www.ssk-cse.ch). Wir haben ein paar bekannte Gesichter getroffen, die wir während den letzten Monaten auf dem Wasser angetroffen haben oder mit denen wir via Skype Kontakt hatten. Es war interessant und vergnüglich, sich mit Menschen auszutauschen, die ähnlich unterwegs sind.